… ist vor dem Lauf
Dieser Beitrag schlummerte eine Weile im Entwurf-Ordner, ist gleichwohl immer noch passend 🙂
Einiges ist geschehen seit dem letzten Beitrag – nach Weiltal folgten Würzburg Halbmarathon im Mai, ein 10er in Gommersheim im Juni, der Queichtallauf als Halbmarathon im Juli, im August ein 10er beim Bellheimer Sommernachtslauf und schließlich Berlin Marathon im September.
Alle Wettbewerbe waren „verschärfte Trainingsläufe“ in der Vorbereitung auf das Jahresevent „Berlin“. Sie liefen planmäßig, ebenso die Vorbereitung, trotz Hitzetage. Ich war ganz zuversichtlich und freute mich auf den bereits dritten Start in Berlin.
Dann kam endlich das Marathon-Wochenende. Die Wettervorhersage wurde in der Woche davor intensiv verfolgt. Sie verhieß ausgerechnet für den Sonntag nichts Gutes, wir – mein mich begleitender Coach und Partner – waren jedoch optimistisch, schließlich hat sich der Wetterfrosch oft nochmal besonnen und Einsehen mit den Läuferinnen und Läufern gehabt. Dieses Jahr hatte er anscheinend andere Pläne, war auf andere Gebiete konzentriert oder hatte einfach keine Lust gehabt – wir wissen es nicht. Wir wissen nur: es kam wie vorhergesagt, das Wetter war mehr als bescheiden – kalt, Regen, Nebel, kurz ganz ungemütlich und schon garnichts für Asthmatiker.
Gelaufen wurde trotzdem, ich kam auch ins Ziel. Nur die Zeit war nicht so gut wie trainiert und gewünscht, trotz der Unterstützung durch meinen Coach (lauf-richtig). Es ging auch der Elite so und es gab mehr „Nicht-Finisher“ als sonst, das erfuhren wir später. Es tröstete ein wenig über die Frustration hinweg und relativ bald kamen auch schon wieder Lust und Ehrgeiz zurück in Form von „das war nicht der letzte Marathon, das will ich nochmal wissen“.
Man kann daraus auf jeden Fall lernen, dass man in der Vorbereitung auf einen Wettkampf auch mal „bei widrigen Umständen“ laufen sollte. Denn dann ist es am Tag X bekannt, man ist darin geübt und auch mental darauf vorbereitet, mit der Folge, dass das Unterbewusstsein = der Schweinehund es schwerer hat, uns mit „Alibi-„Gedanken zu „belästigen“.
Die langen Läufe, die in jeder Marathonvorbereitung enorm wichtig sind, gewinnen dann noch mehr an Bedeutung, weil man bei 30- bis 35-km-Läufen schon mal in wechselnde Wetterbedingungen geraten kann. Und mal ehrlich – ist dadurch nicht sogar eine win-win-Situation im Wettkampf möglich?
Das „Event Berlin“ war so toll wie all die Male zuvor – die Stadt selbst, die vielfältigen Eindrücke, die aufgeregte Stimmung vor dem Start, die gute Organisation, die Großleinwände zum Beobachten der Elite, die anderen Wettbewerbe als Zuschauer verfolgen, der ein oder andere Plausch mit Mitläufern.
Der nächste Marathon ist bereits gemeldet – in 2018 soll es mal wieder Frankfurt sein.